Jahr 2000
Metaphysische Gedanken, die spielerisch um Vollkommenheit ringen, scheinen in der konsequenten Monochromie erreicht zu sein, die im Todesjahr 2000 gewählt wurde. Ähnlich wie 25 Jahre zuvor mit dem Kreis formal ein Endpunkt erreicht wurde, war jetzt farblich die perfekte Einfachheit eingetreten. Dabei stellt sich die Frage, ob monochrome Bilder und Objekte, wie sie ja schon 1950 der damals 27-jährige Yves Klein ("le monochrome") konzipierte, Reife und Perfektion oder Monotonie bedeuten. Das Oeuvre von Lothar Quinte weist in jedem fall eine große Vielfalt und ein interessantes Entwicklungspotenzial auf . Es begann mit informeller Malerei in den 50er Jahre, führte 10 Jahre später in eine konsequent konstruktive Phase, wechselte mit zunehmendem Alter zu Schleierbilder, die Transparenz und Transzendenz in sich bergen, wie der Künstler selber formuliert hatte, ging nach der langen Weltreise in eine farbige Dripping- und Drumming-Periode über und mündete nach rechteckigen Farbfeldern in die Monochromie. Das waren nachvollziehbare und plausible Entwicklungen, die von historischer Bedeutung sind.